Im Zentrum des Romans steht die (namenlose) Ich-Erzählerin, welche ihre existentielle Situation als Frau und Schriftstellerin bis in die Extremzonen erforscht, und zwar sowohl durch persönliche Reflexion als auch in Dialogform. Sie ist eine Intellektuelle und wohnt in der Ungargasse in Wien; Zeitpunkt der Erzählung ist die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Struktur des Romans ist dreigliedrig:
Im ersten Kapitel „Glücklich mit Ivan“ erzählt sie von ihrer Beziehung zu Ivan, einem ebenfalls in der Ungargasse wohnhaften gebürtigen Ungarn, der in der Finanzbranche tätig ist. In seiner Nähe will sich die Erzählerin glücklich und geborgen fühlen. Ivan erwidert zwar ihre Liebe, hat aber oftmals nur wenig Zeit (Auslandsreisen) und geht nicht allzu sehr auf ihre ausgeprägte Emotionalität und auf die immer häufiger auftretenden psychischen Probleme ein. Wenn Ivan nicht da ist, unterhält sie sich mit ihrem Mitbewohner Malina, einem ordentlichen, stets die Ruhe bewahrenden Militärhistoriker. Wenn die Protagonistin Malina sucht, ist er immer da. Im Laufe des Romans kristallisiert sich Malina als Alter-Ego der Erzählerin heraus. Oder leidet sie etwa an einer gespaltenen Persönlichkeit und Malina ist ein Teil dieser?
Im zweiten Kapitel „Der dritte Mann“ erfährt man vom Ursprung ihrer Probleme und ihrer übersteigerten Sensibilität; es ist dies der Höhepunkt der Erzählung. In Träumen und tranceartigen Zuständen erinnert sie sich an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, an Gaskammern und Vergewaltigungen. Als personifizierter Schrecken tritt dabei der „Vater“ auf, wobei, wie sie selber erkennt, damit nicht ihr leiblicher Vater gemeint ist, sondern eher die von Männern dominierte Schreckenswelt des Nationalsozialismus an sich. Eine andere mögliche Deutung des Vatermotivs wird von Malina selbst vorgeschlagen; es handele sich hierbei um den inneren Krieg der Ich-Erzählerin.
Im dritten Kapitel „Von letzten Dingen“ versucht sie, im Dialog mit dem immer anständigen, aber wenig nahen Malina ihre Probleme zu überwinden - wobei schnell deutlich wird, dass ein Leben "nach dem Geheimnis", also nachdem sie den Grund für ihre Verzweiflung im zweiten Kapitel freilegen konnte, eigentlich unmöglich ist; dies wird zum Beispiel durch ihre Reflexionen über das Briefgeheimnis am Anfang des Kapitels angedeutet. So handelt das dritte Kapitel von der unausweichlichen Eskalation ihrer Existenz. Die Ich-Erzählerin sieht ein, dass eine Beziehung mit Ivan nicht möglich ist, ja dass wohl überhaupt keine Beziehung für sie mehr möglich ist. Der Sprache und den Normen einer von Männern dominierten Welt hat sie nichts entgegenzuhalten. „Ich habe in Ivan gelebt und ich sterbe in Malina“, stellt sie ernüchtert fest. Der Tod der Ich-Erzählerin wird durch ihr symbolisches Verschwinden in einer Ritze in der Hauswand angedeutet. „Es war Mord.“ Dieser letzte Satz des Romans betrifft auch den Prozess des Schreibens, das sie - ernüchtert - für einen unzureichenden Ersatz für ihre unerfüllte Liebe und als untauglich zur Heilung der durch die Gesellschaft verursachten Wunden hält (Schreiben als schmerzlichste aller Todesarten).
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Malina_(Roman)
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